"Wir hatten erwartet, dass Mobbing ein häufigerer Faktor sein könnte, aber überrascht hat uns die große Diskrepanz. Unsere Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass zusätzliche Schritte unternommen werden müssen, um LGBTQ-Jugendliche - und andere - vor der heimtückischen Bedrohung durch Mobbing zu schützen." © Kirsty Clark
Was ist Mobbing überhaupt?
Eine einmalige Lästerei, ein Schubser, eine Pöbelei stellen noch kein Mobbing dar. Wenn die Beschimpfungen und Beleidigungen, das Ausgrenzen und die körperlichen Angriffe jedoch regelmäßig stattfinden und die Täter immer dasselbe Opfer im Blick haben, handelt es sich um Mobbing.
Mobbing ist ein anderes Wort für Schikanieren: Jemandem wird das Leben zur Hölle gemacht, indem er immer wieder systematisch gepiesackt und gequält wird. Das englische Verb „to mob“ bedeutet so viel wie anpöbeln oder angreifen.
Manchmal geht das Mobbing von einem Täter aus, manchmal sind mehrere daran beteiligt. Sie können noch weitere Personen mitreißen, bis schließlich eine ganze Gruppe auf einer einzelnen Person herumhackt. Ihr Ziel: das Mobbing-Opfer fertigmachen.
Mobbing kann sich auf ganz unterschiedliche Weise ereignen:
Natürlich hat Mobbing Folgen: Das Opfer leidet unter den Erniedrigungen, fühlt sich einsam und machtlos. Es kommt nicht selten zu Angstzuständen und Depressionen, wenn das Mobbing lange andauert. Neben psychischen Belastungen treten auch körperliche Beschwerden auf: Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Nervosität und Konzentrationsprobleme quälen die Opfer zusätzlich. Sie igeln sich immer mehr ein und verlieren an Selbstwertgefühl.
Quelle: https://www.malteser.de/aware/hilfreich/mobbing-hilfe-fuer-betroffene.html#c397936
Video: TikTok: @einfach_katy Freigabe durch User ist erfolgt
Nachfolgende Rufnummern sind kostenlos und anonym.
Deutschland:
(Angebot der katholischen Kirche)
Österreich:
Schweiz:
Und wie ist das eigentlich? Gibt es Unterschiede zwischen den Mobbing-Erfahrungen bei Selbsttötungen von LBGTQ-Jugendlichen und Nicht-LBGTQ-Jugendlichen? Eine Forschungsgruppe der Universität Yale in den USA wollte genau dies wissen. Doch wie findet man heraus, dass es Mobbing gab, bevor sich jemand das Leben genommen hat?
Hinweise geben Hinterlassenschaften der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich selbst das Leben genommen hatten. Hinzu kommen auch die Aufzeichnungen offizieller Stellen wie Gerichtsmediziner, medizinisches Personal und Leichenbeschauer, sowie Beschreibungen von Angehörigen oder Freunden der Verstorbenen. Des Weiteren dienen direkte "Nachlässe" der Opfer als Informationsquellen. Also Tagebücher, Social-Media-Einträge, Textnachrichten in Messengerdiensten, Emails, und private Selbstmordnotizen.
Für die Studie wurden knapp 10.000 Todesfälle von Personen im Alter zwischen 8 und 50 Jahren im Zeitraum 1. Januar 2003 bis 31.12.2017 untersucht. Alle diese Informationen stammen aus einer Datenbank, die sämtliche Informationen zu gewaltsamen Todesfällen, einschließlich Selbstmorden, sammelt.
Quelle: MDR W.